In Deutschland fehlen flächendeckend Ärzte und Pflegekräfte. Immer seltener finden Arbeitgeber ausreichend Personal für ihre Einrichtung. Verzweifelt gehen sie weite Wege, um qualifizierte Kandidaten zu finden, beispielsweise polnische Pflegekräfte. Zahlreiche Prognosen machen deutlich, dass der Gesundheitssektor riesigen Herausforderungen gegenübersteht.
Eine alternde Gesellschaft braucht mehr Pflegekräfte
In beinahe allen Bundesländern ist ein Fachkräftemangel in der Kranken- und Altenpflege zu verzeichnen. Rein rechnerisch stehen in keinem Bundesland ausreichend Bewerber zur Verfügung, um damit die fehlenden Stellen zu besetzen. Außerdem ist aufgrund des demographischen Wandels mit einer stetigen Zunahme an Pflegebedürftigen zu rechnen. Gab es laut dem Bundesministerium für Gesundheit im Jahr 2015 rund 2,86 Millionen Pflegebedürftige in Deutschland werden es im Jahr 2030 bereits 3,62 und im Jahr 2045 bereits 4,51 Millionen Pflegebedürftige.
Sind polnische Pflegekräfte die Lösung?
Schon länger wird versucht, mehr Pflegekräfte im europäischen Ausland anzuwerben – zum Beispiel polnische Pflegekräfte. Unter den Arbeitskräften im Gesundheitsbereich stellen die Polen die größte ausländische Gruppe. Von den bundesweit 210.000 Auszubildenden besitzt im Gesundheitswesen rund jeder Siebte eine ausländische Staatsangehörigkeit. Viele ausländische Pflegekräfte gehen jedoch auch wieder zurück in ihre Heimat.
Mehr Lohn und Anerkennung
Deutschland ist immer noch nicht attraktiv genug für qualifizierte ausländische Arbeitnehmer. Damit das kein Dauerzustand bleibt, und das Anwerben, beispielsweise von polnischen Pflegekräften, besser funktioniert, muss es zu grundsätzlichen Veränderungen kommen: Mit dem Abbau des Bürokratieaufwands für ausländische Bewerber, einer Verbesserung der Tests zur Feststellung der Sprachkenntnisse und vereinfachten Anerkennungsverfahren wäre schon viel getan.
Nicht zuletzt muss am Image der Pflegeberufe gearbeitet werden. Bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen wären ein großer Pluspunkt für junge Menschen aus Deutschland, dem Ausland und sogar für Quereinsteiger aus anderen Berufszweigen.