Ist der Einsatz von Robotern in Pflegeheimen, Krankenhäusern und sogar in der Pflege zu Hause die Zukunft der Altenpflege oder der Verlust von Zuwendung? Während Forscher und Entwickler optimistisch sind, zeigt man sich in Deutschland immer noch eher zurückhaltend angesichts zu viel Technik in der Pflege.
Es geht um Entlastung
In der Altenpflege können Roboter vielfältige Tätigkeiten übernehmen: Von der Zubereitung von Mahlzeiten und dem Befüllen der Spülmaschine bis zum Heben von Personen beispielsweise aus dem Bett oder in die Badewanne. Entwickler und Ingenieure betonen dabei immer wieder, dass es nicht darum geht, die menschliche Pflege zu Hause oder in Pflegeheimen zu ersetzen, sondern die Pflegekräfte von Zusatzaufgaben zu entlasten.
Der robotische Reha-Assistent
„Roreas“ ist ein sprechender Lauftrainer, der seine Probanden freundlich begrüßt, sich vorstellt und höflich durch das weitere Programm führt. Der Name steht für "Robotischer Reha-Assistent". Der etwa 1,50 Meter große Apparat bewegt sich auf Rollen. In einer Glaskugel, die an einen Kopf erinnert, sind zwei Augen montiert. Die Patienten, die Roreas unterstützen soll, kommunizieren mit ihm über einen Touchscreen-Bildschirm. Beispielsweise Schlaganfallpatienten, die durch den Roboter zu Trainingseinheiten animiert werden, um das Laufverhalten nach dem Schlaganfall zu verbessern.
Pflege bedeutet Zuwendung
Sogar Zuwendung könnten Roboter gewissermaßen nachahmen, glauben Ingenieure. Bereits seit über 20 Jahren wird ein Roboter namens „Paro“ vermarktet, der einer Babyrobbe ähnelt und mit verschiedenen Berührungssensoren ausgestattet ist. Dadurch reagiert er auf Streicheln, Licht und akustische Reize. Es ist eine besondere Form der Pflege, bei der Paro Verwendung findet: mit demenzkranken oder autistischen Patienten, die sich mit diesem Gerät wieder öffnen und wieder ansprechbar werden.
Fortschritt in Dänemark und Japan
In Dänemark werden bereits Roboter in Kliniken mit Transportaufgaben betraut. Wenn Patienten Medikamente von einer anderen Krankenhausabteilung anfordern, fährt der Roboter dorthin, wird mit dem Medikament beladen und fährt anschließend wieder zurück auf die Station. In Japan setzt man heute bereits vermehrt auf Roboter in der Pflege. So kommt im Pflegeheim Fuyo-En in Yokohama ein Unterhaltungsroboter zum Einsatz. Der 40 Zentimeter große Roboter kann 365 Programme abspielen, z.B. Rhythmusspiele oder Rätselraten.
Roboter sogar in der Pflege zu Hause denkbar
Wirklich weit verbreitet haben sich in Deutschland bisher kein Pflegeroboter wie Paro oder Roreas. Trotz der Skepsis aller Beteiligten in Deutschland gegenüber zu viel Technik in der Pflege, halten es Forscher und Entwickler durchaus für denkbar, dass es in ein oder zwei Generationen in Deutschland auch Roboter in Pflegeheimen, Krankenhäusern und sogar in der Pflege zu Hause geben könnte.