Hitzetage sind vorbei – Probleme bleiben
Die jüngste Hitzewelle mit Temperaturen von über 35 Grad hat nicht nur vielen Menschen im Alltag zugesetzt. Vor allem in Kliniken und Pflegeheimen wurde deutlich, wie schlecht Einrichtungen in Deutschland auf extreme Wärme vorbereitet sind.
Experten warnen seit Jahren
Nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft verfügen die meisten Kliniken weder über Klimaanlagen noch über wirksame Kühlsysteme. Stattdessen kommen Ventilatoren oder Verschattung zum Einsatz – Maßnahmen, die kaum ausreichen, um Patienten und Personal zu entlasten. Grund sei ein jahrzehntelanger Investitionsstau.
Finanzierungsprobleme als Hauptursache
Bereits 2023 gaben 97 Prozent der Kliniken in einer Umfrage an, dass fehlende Finanzierung der größte Hinderungsgrund für wirksamen Hitzeschutz sei. Die Krankenhausgesellschaft fordert daher ein Investitionsprogramm von rund 31 Milliarden Euro, um Gebäude an den Klimawandel anzupassen.
Patientenschützer und Pflegerat schlagen Alarm
Auch die Deutsche Stiftung Patientenschutz wirft Bund und Ländern vor, Hitzeschutzpläne nicht konsequent umzusetzen. Vorstand Eugen Brysch kritisierte, dass Patientensicherheit dort ende, wo Kosten entstünden. Noch drastischer äußerte sich die Präsidentin des Deutschen Pflegerats, Christine Vogler: Bleibe alles wie bisher, drohe parallel zur Klimakrise auch eine Gesundheitskatastrophe.
Forderung nach schnellen Maßnahmen
Experten fordern verbindliche Zusagen von Bund und Ländern, um Kliniken und Pflegeheime klimafest zu machen. Denn die Hitzeperioden dieses Sommers sind zwar vorbei – doch der nächste Extrem-Sommer kommt bestimmt.
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