Pflegeheime: Teurer und knapper als je zuvor
Die Kosten für einen Platz in einem Pflegeheim steigen stetig. In Hessen lagen die durchschnittlichen monatlichen Gesamtkosten Ende 2023 bei 4835 Euro – 50 % mehr als 2017. Der Eigenanteil, den Pflegebedürftige selbst tragen müssen, beläuft sich laut AOK auf durchschnittlich 2433 Euro monatlich. Prognosen gehen von einem weiteren Anstieg auf 3812 Euro bis 2029 aus. Diese Kostenexplosion trifft besonders Senioren mit geringem Einkommen, die zunehmend auf Sozialhilfe angewiesen sind.
Kürzere Heimaufenthalte, höhere Belastung für Angehörige
Immer mehr Pflegebedürftige werden zu Hause versorgt: Über 80 % der Betroffenen in Hessen bleiben laut Statistik zu Hause, oft bis zu einem hohen Pflegegrad. Der durchschnittliche Heimaufenthalt hat sich auf zwei Jahre verkürzt, da viele die hohen Kosten scheuen. Angehörige und ambulante Pflegedienste geraten dadurch an ihre Belastungsgrenzen.
Personalmangel verschärft die Lage
Die demografische Entwicklung und der Fachkräftemangel setzen die Pflegebranche zusätzlich unter Druck. Laut Caritas und Diakonie führen fast alle Einrichtungen Wartelisten. Ohne grundlegende Reformen droht eine Versorgungslücke, da der Nachwuchs in der Pflege ausbleibt.
Forderungen nach Reformen und finanzieller Unterstützung
Die Pflegebranche schlägt Alarm. Unter dem Hashtag #StarkfürPflege fordern Verbände wie Caritas und Diakonie mehr Investitionen und eine umfassende Reform der Pflegefinanzierung. Bis zum Tag der Pflege am 12. Mai 2025 soll eine Petition die gesellschaftliche Debatte anstoßen. Neben finanziellen Zuschüssen wird auch eine Deckelung der Eigenanteile gefordert.
Ein Appell an Politik und Gesellschaft
Ohne nachhaltige Lösungen wird es schwierig, Pflege bezahlbar und zugänglich zu halten. Sozialverbände und Experten drängen darauf, Pflege zum zentralen Thema der politischen Agenda zu machen, insbesondere angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl.
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