Pflegekosten explodieren: Reformen jetzt dringend nötig
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Pflegekosten steigen drastisch – Reformen dringend notwendig

20.11.2024
Pflegekosten steigen drastisch – Reformen dringend notwendig

Die Pflegekosten in Deutschland erleben einen massiven Anstieg. Eine aktuelle Analyse zeigt, dass sowohl die Pflegedauer als auch die Eigenanteile erheblich zunehmen. Experten fordern rasche Reformen.

Verdopplung der Pflegedauer

Laut dem Barmer-Pflegereport 2024 hat sich die durchschnittliche Pflegedauer fast verdoppelt. Während sie bei kürzlich verstorbenen Pflegebedürftigen noch bei 3,9 Jahren lag, wird sie bei aktuell Betroffenen auf rund 7,5 Jahre geschätzt. Der Anstieg wird auf die Einführung eines erweiterten Pflegebedürftigkeitsbegriffs im Jahr 2017 zurückgeführt, der mehr Menschen Zugang zu Pflegeleistungen ermöglicht hat.

Kostenexplosion in der Pflege

Die Pflegekosten pro Person steigen im Durchschnitt um 50 Prozent. Pflegebedürftige, die kürzlich verstarben, erhielten Leistungen im Wert von rund 50.000 Euro, während bei aktuell Pflegebedürftigen etwa 76.000 Euro erwartet werden. Haupttreiber dieser Entwicklung sind gestiegene Pflegegeldzahlungen. Zusätzlich könnten Inflation und Preissteigerungen die Kosten künftig weiter in die Höhe treiben.

Pflegeversicherung am Limit

Die Soziale Pflegeversicherung stößt an ihre finanziellen Grenzen. „Eine nachhaltige Finanzierung ist unerlässlich“, mahnt Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer. Die jüngste Beitragserhöhung um 0,2 Prozent sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Straub fordert, die Pflegeversicherung von versicherungsfremden Leistungen zu entlasten.

Auch der Sozialverband VdK drängt auf eine umfassende Reform. Präsidentin Verena Bentele warnt vor kurzfristigen Lösungen und fordert eine klare Finanzierungsstrategie.

Steigende Eigenanteile und Personalmangel

Die Eigenanteile für stationäre Pflege wachsen trotz politischer Entlastungsmaßnahmen weiter an. Von 2224 Euro im Jahr 2021 stiegen sie auf durchschnittlich 2351 Euro monatlich im Jahr 2024. Verantwortlich dafür sind unter anderem höhere Löhne in der Altenpflege, die zwischen 2015 und 2023 um mehr als 50 Prozent gestiegen sind.

Trotz besserer Bezahlung bleibt der Fachkräftemangel ein großes Problem. Der steigende Bedarf an Pflegepersonal bei längeren Pflegezeiten verschärft die Situation zusätzlich.

Mammutaufgabe für die Politik

Experten wie Studienautor Heinz Rothgang plädieren für eine Deckelung der Eigenanteile in Pflegeheimen. Barmer-Chef Straub sieht die Politik vor einer enormen Herausforderung: Eine grundlegende Reform müsse spätestens nach der nächsten Bundestagswahl angegangen werden, um Pflegebedürftige und ihre Angehörigen zu entlasten.

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