Die Pflegekosten in Deutschland steigen rasant, wodurch immer mehr Menschen auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, um ihre Pflege zu finanzieren.
Anstieg der Pflegekosten führt zu finanziellen Engpässen
In Berlin und Brandenburg sind immer mehr Pflegebedürftige auf zusätzliche staatliche Zuschüsse angewiesen, da die Kosten für Pflege stark gestiegen sind. Dies geht aus aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor, die auf eine Anfrage der Linken im Bundestag zurückzuführen sind.
Im Jahr 2023 erhielten in Berlin 12.175 Menschen in Pflegeheimen Unterstützung durch die sogenannte "Hilfe zur Pflege". Dies entspricht einem Anstieg von 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch im häuslichen Bereich stieg die Zahl der pflegebedürftigen Personen, die finanzielle Hilfe erhalten, um 2,8 Prozent auf 10.140.
In Brandenburg ist der Anstieg noch deutlicher: 1.310 Heimbewohner mehr als 2022, ein Anstieg von 17,7 Prozent, waren auf staatliche Unterstützung angewiesen. Auch die Zahl der Pflegebedürftigen außerhalb von Einrichtungen wuchs um 22,7 Prozent auf 2.565 Personen.
Forderungen nach Reformen der Pflege- und Rentenversicherung
Angesichts der steigenden Pflegekosten fordern Politiker der Linken dringend Reformen. Christian Görke, parlamentarischer Geschäftsführer der Linken im Bundestag, weist darauf hin, dass immer mehr Menschen die Pflegekosten nicht mehr aus eigener Tasche finanzieren können. „Bei einer durchschnittlichen Rente in Brandenburg von 1.418 Euro und Pflegekosten von durchschnittlich 2.260 Euro im Monat ist das auch nicht verwunderlich“, sagte Görke.
Er fordert Reformen der Pflegeversicherung und des Rentensystems, um mehr Geld in die Systeme zu lenken. Insbesondere kritisiert er, dass Topverdiener durch die Beitragsbemessungsgrenze entlastet werden und sich nicht an der gesetzlichen Rente beteiligen müssen.
Steigende Energiepreise und höhere Löhne treiben Kosten in die Höhe
Die Pflegekosten in Deutschland sind zuletzt stark angestiegen. Wie der Verband der Ersatzkassen berichtet, mussten Pflegebedürftige im ersten Jahr in einem Heim im Juli 2023 im Durchschnitt 2.871 Euro monatlich aus eigener Tasche zahlen. Das sind 7,9 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Zu den Hauptgründen für diesen Kostenanstieg gehören höhere Energie- und Lebensmittelpreise sowie gestiegene Löhne für Pflegekräfte.
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