Während die Pflegekosten bereits jetzt in einigen Bundesländern zwischen 2600 und 3300 Euro monatlich liegen, könnten sie in den kommenden Jahren auf bis zu 4000 Euro steigen. Laut Lauterbach ist dies eine besorgniserregende Entwicklung, die vielen älteren Menschen Angst bereitet.
Der Minister betonte, dass es unwürdig sei, wenn Rentner befürchten müssten, dass ihre finanziellen Mittel für eine notwendige Pflege nicht ausreichen. Gleichzeitig sieht Lauterbach keine Möglichkeit, die Pflege auf dem aktuellen Niveau zu halten, ohne zusätzliche finanzielle Mittel bereitzustellen. Nach der Sommerpause des Parlaments plant er, konkrete Vorschläge zur Reform des Pflegesystems vorzulegen.
Zu den geplanten Maßnahmen gehört unter anderem, den Pflegekräften mehr Entscheidungsbefugnisse einzuräumen und die Anerkennung ausländischer Pflegekräfte zu beschleunigen. Auch die Ausbildung von Pflegeassistenten soll intensiviert werden, um die Pflege in den eigenen vier Wänden bis zum Lebensende zu ermöglichen.
Die Pflegeversicherung, die im Gegensatz zur Krankenversicherung nur einen Teil der Pflegekosten deckt, ist seit Jahren mit steigenden Eigenanteilen konfrontiert. Der Bundesdurchschnitt liegt derzeit bei 2871 Euro pro Monat, wobei es erhebliche regionale Unterschiede gibt. Gründe für die steigenden Kosten sind vor allem die höheren Energie- und Lebensmittelpreise sowie gestiegene Löhne für Pflegekräfte, die seit September 2022 tariflich entlohnt werden.
Angesichts dieser Entwicklung werden verschiedene Lösungen diskutiert, darunter eine Deckelung des Eigenanteils oder die Einführung einer Pflegevollversicherung. Kritiker zweifeln jedoch an der Finanzierbarkeit solcher Maßnahmen.
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