Altenpflege: Kurzzeitpflege zwischen Bedarf und Wirtschaftlichkeit
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Herausforderungen und Wirtschaftlichkeit der Kurzzeitpflege in Thüringen

31.07.2024
Herausforderungen und Wirtschaftlichkeit der Kurzzeitpflege in Thüringen

In Thüringen wird die Altenpflege meist von Familienangehörigen übernommen. Doch was passiert, wenn pflegende Angehörige selbst erkranken oder dringend eine Auszeit benötigen? Die Kurzzeitpflege, die in solchen Situationen eine Lösung bieten könnte, stößt auf erhebliche Probleme.

Steigender Bedarf an Kurzzeitpflegeplätzen

Sigrun Fuchs, Vorstandsmitglied des Angehörigen-Selbsthilfeverbandes "Wir pflegen" in Thüringen, betont, dass der Bedarf an Kurzzeitpflegeplätzen kontinuierlich steigt. Dabei geht es nicht nur um die Urlaubszeit, sondern vor allem um ernsthafte Situationen, in denen pflegende Angehörige aufgrund eigener gesundheitlicher Probleme Entlastung benötigen. „Wenn Angehörige selbst ins Krankenhaus müssen und die Pflegebedürftigen dann nicht betreuen können, entsteht eine akute Notlage“, erläutert Fuchs.

Ansprüche und Realitäten

Pflegende Angehörige haben unter bestimmten Bedingungen Anspruch auf unterstützende Leistungen der Pflegekassen. Eine dieser Leistungen ist die Kurzzeitpflege, bei der Pflegebedürftige vorübergehend in stationären Einrichtungen versorgt werden. In Thüringen gibt es acht Einrichtungen, die ausschließlich Kurzzeitpflege anbieten, mit insgesamt 130 Plätzen. Diese befinden sich unter anderem in Weißensee, Eisenberg, Bad Sulza und Suhl.

Wirtschaftliche Hürden der Anbieter

Trotz des steigenden Bedarfs kämpft die Kurzzeitpflege mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Die Einrichtungen sind oft nicht ausgelastet. Nach Angaben des Sozialministeriums waren viele Plätze in den letzten Jahren teilweise zu weniger als 50 Prozent belegt, insbesondere während der Corona-Pandemie. Anja Benke vom Pflegestützpunkt Weimar betont, dass eine Auslastung von mindestens 98 Prozent notwendig ist, um wirtschaftlich zu arbeiten. Die Personal- und Verwaltungskosten bei Kurzzeitaufenthalten sind genauso hoch wie bei Daueraufenthalten, was die Situation zusätzlich erschwert.

Prognose für die Zukunft

Laut einer Prognose des Statistischen Landesamtes wird die Zahl der Pflegebedürftigen in Thüringen bis 2042 um 27 Prozent steigen, auf rund 211.000 Menschen. Davon werden etwa 33.200 auf Heimpflege angewiesen sein, 49.900 auf ambulante Pflege und 128.200 Menschen werden voraussichtlich Pflegegeld erhalten, um die häusliche Pflege durch Angehörige, Freunde oder Ehrenamtler zu unterstützen.

Fazit

Die Kurzzeitpflege in Thüringen steht vor einem doppelten Dilemma: Einerseits wächst der Bedarf stetig, andererseits kämpfen die Einrichtungen mit wirtschaftlichen Herausforderungen und geringer Auslastung. Es bedarf dringender Lösungen, um die Versorgungslücke zu schließen und pflegende Angehörige zu entlasten.

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