Wie eine Auswertung des Ersatzkassenverbands VdEK ergab, hat sich der Eigenanteil für vollstationäre Pflege in Pflegeheimen in den letzten zwölf Monaten auf durchschnittlich mehr als 2500 Euro pro Monat erhöht. Dies ist ein beachtlicher Anstieg um 16 Prozent gegenüber des Vorjahrs.
Höhere Gehälter des Pflegepersonals und der nicht unerhebliche Anstieg von Energie- und Sachkosten sind mitunter die wichtigsten Gründe für den sprunghaften Anstieg der Kosten in Heimen. Die Leidtragenden sind die Pflegebedürftigen, die neben der Schwierigkeit einen geeigneten Platz zu finden, sich auch mit den immer weiter steigenden Kosten auseinander setzen müssen. Zwar beteiligt sich auch die Pflegeversicherung mit derzeit bis zu 2005 Euro im Monat, der immense Eigenanteil bleibt dennoch bestehen.
Der Sozialverband VdK bekräftigte am Dienstag seine Forderung eine Vollversicherung einzuführen, die die gesamten Kosten der Pflegebedürftigen aus Beiträgen und Steuern bezahlen soll. Ob und wann solch eine Vollversicherung umgesetzt wird steht jedoch in den Sternen, da es unter anderem aus der Wirtschafts- und Mittelstandsunion, aber auch dem CDU-Sozialflügel klare Gegenstimmen zu der Forderung gibt.
Dem gegenüber steht eine jüngste Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur, denn diese besagt, dass sich 60 Prozent der Befragten tendenziell für eine volle Übernahme der Pflegeversicherung ausgesprochen haben. 24 Prozent der Befragt stimmen klar für eine volle Übernahme, eher ja sagten 36 Prozent.
Die Zukunft wird zeigen, ob es je zu einer vollen Übernahme kommen wird oder man einen Mittelweg finden kann. Fest steht, dass das aktuelle Kostenniveau wohl kaum sinken wird.
Mehrheit befürwortet Ende der Pflege-Zuzahlungen im Heim
20.07.2023